Herr "X", vorschriftsmäßig vereidigt, sagt folgendes aus:
"Am Sonntag, dem 17. Dezember 1944, trafen gegen 16 Uhr elf farbige amerikanische Soldaten bei mir ein. Scheinbar
glaubten sie, die Deutschen seien im Dorf anwesend. Sie kamen zu Fuß, mit erhobenen Händen und trugen eine weiße Fahne. Sie trugen zwei Gewehre mit sich, machten jedoch keine Anstalten, diese
auch zu benutzen. Als sie bemerkten, dass keine Deutschen anwesend waren, blieben sie etwa eine Stunde und aßen die Verpflegung, die ich ihnen gegeben hatte. Dann kamen vier oder fünf Deutsche in
einem Fahrzeug. Diese suchten die Schwarzen, die mit erhobenen Händen rausgingen. Die Deutschen durchsuchten die Schwarzen, nahmen ihnen die Helme ab und ließen sie sich auf dem extrem kalten und
feuchten Boden hinsetzen. So verblieben sie bis es Nacht wurde. Als die Nacht dann hereingebrochen war, wurden die Männer in einer Reihe aufgestellt und man ließ sie vor einem deutschen Fahrzeug
herlaufen. Weder ich, noch ein Mitglied meiner Familie hat diese farbigen Soldaten jemals lebend wiedergesehen. Am nächsten Tag wurden sie etwa 800 Meter entfernt von meinem Haus tot am
Straßenrand aufgefunden.
Zwei Zivilisten wurden von den
Deutschen überholt und mussten über Valender nach Vereth zurückkehren. Hundert Meter vom besagten Ort entfernt hörten sie Schüsse und als es ruhig war, haben sie die Leichen entdeckt.
Ich weiß weder, wer die Deutschen waren, noch welcher Einheit
sie angehörten. Sie trugen "SS-Abzeichen" am Kragen und steuerten ein kleines Amphibienfahrzeug. Sie kamen aus Richtung "HALENFELD". Ich vermute, es handelte sich um Soldaten der
„Hohenstaufen“-Einheit; kann mich jedoch nicht mehr an deren Abzeichen erinnern. Ich bin mir jedoch sicher, dass es sich um "SS" handelte. Ich habe sie nie mehr wiedergesehen, nachdem sie mein
Haus verlassen hatten. Ich wusste nicht, dass die Schwarzen tot waren und dass die Leichen am Straßenrand zurückgelassen worden sind, bis man sie dort eingesammelt hatte.”
Es gibt ebenfalls ein Zeugenbericht von einer Frau Y, die am Zeitpunkt der
Ankunft der Soldaten Vorort war.
Das Projekt wurde gefördert durch ERASMUS+
Programm: Leitaktion 2 - Strategische Partnerschaften der Europäischen Union