Als Europa auf dem Wiener Kongress 1815 nach der Niederlage Napoleons neugeordnet wird, fallen auch das Eupener und St. Vither Land und ein Teil der vormaligen Fürstabtei Stavelot-Malmedy an Preußen und bilden dort die Kreise Eupen und Malmedy. Das Gebiet von Neutral-Moresnet wird von Preußen und den Niederlanden gemeinsam verwaltet, weil es wegen seiner reichen Galmeivorkommen von den beiden Staaten beansprucht wird.
Im 1. Weltkrieg kämpfen die Eupen-Malmedyer auf der Seite des Deutschen Reiches. Doch durch den Versailler Vertrag 1919/1920 fallen die Kreise Eupen-Malmedy und das vormalige Gebiet von Neutral-Moresnet an Belgien. Am 10. Mai 1940 beginnt auch für Eupen-Malmedy und weite Teile Westeuropas der 2. Weltkrieg. Am 6. Juni 1944 landen die Alliierten in der Normandie und Belgien wird bis Mitte September 1944 vollständig befreit. Dennoch gelingt es den Deutschen insgeheim die "Ardennenoffensive" vorzubereiten, die am 16. Dezember 1944 startet und durch die auch weite Teile des Kreises Malmedy verwüstet. Sie war der vergebliche Versuch der deutschen Heeresführung den Hafen von Antwerpen einzunehmen. So hätten die Alliierten keinen Nachschub mehr anlanden können. Für die USA war sie eine der größten Landschlachten des Zweiten Weltkrieges, mit ungefähr 20.000 Toten.
Am Mittwoch, dem 20.03.2019, waren wir am Dreiländereck "Les Trois Frontières", wo Deutschland, Luxemburg und Belgien aufeinandertreffen. Die Grenzlinie verläuft mitten durch den Fluss Our, der die Grenze zwischen Luxemburg und Deutschland bildet. Über dem Fluss gibt es eine Holzbrücke, welche Deutschland und Belgien verbindet. Das Europadenkmal ist nur einige Meter entfernt und steht für europäische Einheit und die Entfernung der Grenzbefestigungen.
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Vor dem Ersten Weltkrieg trafen sich am Vierländereck die Niederlande, Belgien, Deutschland und Neutral-Moresnet in der Nähe von Aachen. Von 1816 bis 1919 war Neutral-Moresnet ein eigenes, neutrales Land. Auf dem Wiener Kongress stritten sich Preußen und die Niederlande um eine Galmeimine in dieser Region. Da keine Einigung gefunden werden konnte, entschloss man sich, eine neutrale Zone zu schaffen. Diese Zone wurde gemeinsam von Preußen und den Niederlanden verwaltet. Nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg wurde Neutral-Moresnet Belgien angegliedert. Seitdem ist das "Eck" heute nur noch ein Dreiländereck, wo sich die drei Länder Deutschland, Belgien und die Niederlande treffen. Heute befinden sich an diesem viel besuchten Punkt der Grenzstein, zwei Aussichtstürme, Restaurants und verschiedene andere Attraktionen.
Am ehemaligen preußischen Grenzbahnhof Herbesthal bei Eupen steht ein Denkmal zu den jüdischen Kindertransporten nach Belgien 1938/39.
Das Denkmal ist in Lebensgröße. Zu sehen sind vier Kinder, sie machen einen verlorenen Eindruck und man kann erkennen, dass sie eine Gefühlslage zwischen Angst und Hoffnung haben. Anhand des Denkmals kann man gut nachvollziehen, wie es den Kindern damals ging. Man kann sich die Umstände heutzutage nur schwer vorstellen.
Im Hintergrund von dem Denkmal stehen noch zwei originale deutsche Waggons, mit denen u.a. deutsche Soldaten im Ersten Weltkrieg zur Front und im Zweiten Weltkrieg jüdische Menschen und politische Gefangene deportiert wurden.
Allein Belgien nahm tausende jüdische Kinder aus dem Deutschen Reich auf. Andere Länder, wie zum Beispiel Großbritannien, Niederlande und Schweiz nahmen auch jüdische Kinder auf.
Manche Länder dagegen wollten keine Kinder aufnehmen, es hieß, wenn die Kinder kommen, kommen die Eltern nach.
Insgesamt überlebten dank der Kindertransporte mehr als 15.500 jüdische Kinder.
Das Denkmal wurde anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages am 27. Januar 2019 eingeweiht.
Historiker Herr Dr. H. Ruland unterstützte die Errichtung des Denkmals.
Im Text wird gesagt, dass die Kinder in einer "Gefühlslage zwischen Angst und Hoffnung" sind. Erkläre diese Aussage.
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Das Projekt wurde gefördert durch ERASMUS+
Programm: Leitaktion 2 - Strategische Partnerschaften der Europäischen Union